KATHEDRALE AUS BETON
Die französische Stadt Royan liegt an einem strategisch wichtigen Punkt: Dort, wo die Gironde in den Atlantik fliesst. Schon Napoleon sagte über diese Lage: "In Frankreich gibt es keinen interessanteren Punkt als die Mündung der Gironde." Wenn Napoleon "interessant" sagte, dachte er entweder an Eroberung oder an Verteidigung.
Diese militärische Schlüsselposition wurde der Stadt am Ende des Zweiten Weltkriegs zum Verhängnis. Über die Gironde-Mündung wachte seit Jahrhunderten die Festung "Le Fort du Chay". Die deutschen Besatzer integrierten sie in ihren "Atlantikwall" und bauten sie zu einem Flugabwehr-Stützpunkt aus. So wurde Royan zum Ziel der Alliierten. 1945 wurde die Stadt von Bomben fast vollständig zerstört.
Die französische Nachkriegs-Regierung beschloss, auf den Trümmern des ehemals glanzvollen Belle-Epoque-Seebades ein "Labor der urbanen Recherche" zu errichten.
So entstand hier in den 50er Jahren am Reissbrett ein faszinierender Freilichtpark moderner Architektur. Noch heute kündet die weisse Stadt von Hunger nach Neuanfang und Zukunft. Die Entwürfe zeigen Einflüsse von Le Corbusier und Oskar Niemeyer. Hier ist es aufgeräumt, luftig, elegant.
Das markanteste Gebäude der Stadt ist die Kathedrale Notre Dame von Guillaume Gillet. Der Turm ist 60 Meter hoch. Das gesamte Gebäude ist ein statisches Wunderwerk aus Stahlbeton.
Der Schriftsteller André Malraux, ehemals auch Kultusminister in der Nachkriegsregierung von Präsident Charles de Gaulle, schrieb über die Kirche:
"Sei schweigsam, wenn du diese Kirche aus Beton betrittst.
Hier ist alles Elan, Strenge, Rohheit, nüchterne Schönheit.
Der Halbschatten singt das Unsagbare, das Göttliche, wechselhaft und beständig wie das Meer."
#Architektur #Fotografie
Die französische Stadt Royan liegt an einem strategisch wichtigen Punkt: Dort, wo die Gironde in den Atlantik fliesst. Schon Napoleon sagte über diese Lage: "In Frankreich gibt es keinen interessanteren Punkt als die Mündung der Gironde." Wenn Napoleon "interessant" sagte, dachte er entweder an Eroberung oder an Verteidigung.
Diese militärische Schlüsselposition wurde der Stadt am Ende des Zweiten Weltkriegs zum Verhängnis. Über die Gironde-Mündung wachte seit Jahrhunderten die Festung "Le Fort du Chay". Die deutschen Besatzer integrierten sie in ihren "Atlantikwall" und bauten sie zu einem Flugabwehr-Stützpunkt aus. So wurde Royan zum Ziel der Alliierten. 1945 wurde die Stadt von Bomben fast vollständig zerstört.
Die französische Nachkriegs-Regierung beschloss, auf den Trümmern des ehemals glanzvollen Belle-Epoque-Seebades ein "Labor der urbanen Recherche" zu errichten.
So entstand hier in den 50er Jahren am Reissbrett ein faszinierender Freilichtpark moderner Architektur. Noch heute kündet die weisse Stadt von Hunger nach Neuanfang und Zukunft. Die Entwürfe zeigen Einflüsse von Le Corbusier und Oskar Niemeyer. Hier ist es aufgeräumt, luftig, elegant.
Das markanteste Gebäude der Stadt ist die Kathedrale Notre Dame von Guillaume Gillet. Der Turm ist 60 Meter hoch. Das gesamte Gebäude ist ein statisches Wunderwerk aus Stahlbeton.
Der Schriftsteller André Malraux, ehemals auch Kultusminister in der Nachkriegsregierung von Präsident Charles de Gaulle, schrieb über die Kirche:
"Sei schweigsam, wenn du diese Kirche aus Beton betrittst.
Hier ist alles Elan, Strenge, Rohheit, nüchterne Schönheit.
Der Halbschatten singt das Unsagbare, das Göttliche, wechselhaft und beständig wie das Meer."
#Architektur #Fotografie
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