Als #OlafScholz 2011 sein Amt als frisch gewählter Hamburger Bürgermeister antrat, fand er unten am Fluss die skandalöse Chaosbaustelle der Elbphilharmonie vor, die ihm sein Vorgänger Ole von Beust in den Schlick gesetzt hatte.
Kaum hatte Scholz die ruhenden Bauarbeiten mit einer saftigen Zusatzzahlung von 200 Millionen Euro aus dem Stadtsäckel wieder in Gang gebracht, muss er sich gesagt haben: "Das war einfach: Steuerkasse auf, Kohle raushauen. Jetzt will ich aber auch mal so eine richtig verrückte Problembaustelle in den Schlick setzen!"
Also gab er beim windigen österreichischen Immobilien-Tycoon René Benko seinen #Elbtower in Auftrag, der unten an den Elbbrücken 254 Meter in die Höhe ragen und bis zum letzten Tag von Olafs stolzem Ruhm künden sollte.
Jetzt mussten die Bauarbeiten am 100 Meter hohen Rohbau unterbrochen werden – offensichtlich, weil Benko zahlungsunfähig ist. Zum Glück ließ sich Scholz damals in die Verträge das Recht reinschreiben, den Turm wieder abreißen zu lassen, falls die Arbeiten ins Stocken geraten sollten.
Dieses Recht sollte die Stadt #Hamburg nun unbedingt in Anspruch nehmen. Rückbau am besten von Wirecard-Pleitier Jan Marsalek ausführen lassen. Sollten die Abrissarbeiten ins Stocken geraten, den Turm einfach wieder von Bitcoin-Guru Sam Bankman-Fried aufbauen lassen.
Usw usf, bis zum jüngsten Gericht.
Der "Wilde Wald" ist ein wahrer Dschungel mitten im hyperurbanen Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg. In der Ferne quietscht die Hafenbahn, drumherum donnert LKW-Verkehr, und auf der angrenzenden Georg-Wilhelm-Strasse fahndet der Zoll nach Schmugglern.
Früher war das Waldgebiet eine Kleingartenanlage. Hier wurden in der Wohnungsnot der Nachkriegszeit viele Behelfsheime errichtet. Dann kam in der Nacht vom 16. auf den 17. Februar 1962 die Große Flut. Da das Gebiet tiefer als die umliegende, aufgeschüttete Nachbarschaft liegt, ertranken hier besonders viele Menschen in ihren improvisierten Bauten. Ihre Unterkünfte hatten kein zweites Stockwerk, in das sie sich retten konnten.
Nach der Flut lag die Fläche durchgehend brach. Hier hat die Natur gezeigt, was sie kann. In 60 Jahren hat sie auf den 10 Hektar einen wahren Urwald mitten im Hafengebiet entwickelt. Heute ist der Wilde Wald ein besonders schönes Beispiel für einen dichten Pionier- und Sukzessionswald mit Auwaldanteilen. Es ist der einzige Wald im gesamten Bezirk Hamburg-Mitte.
Nun droht dem Wilden Wald die Rodung. Auf dem Areal soll das neue Spreehafenviertel entstehen. Auf diesem etwa 20 Hektar großen Gebiet sind 1.100 Wohnungen und 31.000 m² Brutto-Grundfläche Gewerbeflächen sowie Frei- und Grünflächen geplant.
Während sich andere Metropolen Gedanken darüber machen, wie sie sich zur Schwammstadt umbauen können, um in Zeiten des Klimawandels überhaupt zu überleben, versiegelt Hamburg munter weiter Flächen. Dass dies nun gerade in einem Gebiet passieren soll, wo zahlreiche Menschen bei einer Jahrhundertflut ertranken, ist besonders grotesk.
Einer der wichtigsten Dämme gegen die Ganz Große Flut sind Wälder. Jeder Baum zählt. Deswegen muss es heissen: "Wilder Wald bleibt!"
#wilderwald #wiwableibt #wilderwaldbleibt #allewälderbleiben #welovehh #hamburg #fridaysforfuturehamburg
Hin und wieder schreiben wir alten Kung-Fu-Meister auch gern mal ein kleines Tech-Feuilleton. Da wohl schon bald ein Käfig-Kampf zwischen Musk und Zuckerberg ansteht, habe ich für meinen Dojo "stern+" einen Kampfstil-Vergleich der beiden Milliardäre verfasst.
LINK (paid):
https://www.stern.de/gesellschaft/elon-musk-vs--mark-zuckerberg--das-duell---unser-autor-malt-es-sich-aus-33625030.html
Begreife Dich stets als Privatgelehrter, der aus reiner Menschenfreundlichkeit ein sorgfältig ausgewähltes Unternehmen an seinen Forschungsergebnissen teilhaben lässt.
In meinem neuesten Projekt untersuche ich die engen Wechselbeziehungen zwischen Boris Beckers Lebenswerk und der antiken Philosophie der Stoa.
Veröffentlicht in der aktuellen Ausgabe der interdisziplinären Fachzeitschrift "stern".
Wir sehen hier ein Mysterium. Ein Mönch wandelt trittsicher über Schlamm, während ein Polizist hoffnungslos darin versinkt. Der Polizist verliert sein Gleichgewicht, während der Mönch unerschütterlich im Matsche steht. Der Geistliche geht über Schlamm wie Jesus über das Wasser. Wie kann das sein?
Nun, jeder Tai Chi-Adept sieht sofort: Der Mönch hat den Boden als Verbündeten, der Polizist hat ihn zum Feind. Was aber befindet sich in diesem Boden? Kohle. 110 Millionen Tonnen ruhen unter #Luetzerath.
Und eben diese Kohle hat der Mönch nun wohl ganz offensichtlich zum Verbündeten. Sie scheint ihn zu erden und durch ihn hindurchzusprechen: "Ich will im Boden bleiben. Deswegen verleihe ich diesem Mönch Kraft. Möge er mein Statthalter an der Oberfläche sein."
#LuetziBleibt #LützerathUnraeumbar
#AlleInDieTunnel #LuetziBleibt #LützerathUnraeumbar
Zieht das fettige Segel einer Dönerserviette vorüber
Ducken sie sich
Immer auf der Hut vor Konquistadoren
Die sie auf T-Shirts drucken wollen
Manchmal pisst ihnen ein Pitbull ans Bein
Wen kümmert's
Sie sind die Götter der Gosse
(#Hamburg, #schanzenviertel #karoviertel)
#literatur #graffiti #streetart
Notre Dame de #Royan, Guillaume Gillet, 1957
#RoyanAtlantique #architecture #ModernArchitecture
#gardening #literature #enzensberger
So aus der Ferne sieht man gar nicht, dass der Hafen im Schlick erstickt und #Hamburg mit der #Elbvertiefung 800 Millionen in den Sand gesetzt hat. Naja, was soll's, verkaufen wir halt noch ein paar Schlick-Becken an China.
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Die französische Stadt Royan liegt an einem strategisch wichtigen Punkt: Dort, wo die Gironde in den Atlantik fliesst. Schon Napoleon sagte über diese Lage: "In Frankreich gibt es keinen interessanteren Punkt als die Mündung der Gironde." Wenn Napoleon "interessant" sagte, dachte er entweder an Eroberung oder an Verteidigung.
Diese militärische Schlüsselposition wurde der Stadt am Ende des Zweiten Weltkriegs zum Verhängnis. Über die Gironde-Mündung wachte seit Jahrhunderten die Festung "Le Fort du Chay". Die deutschen Besatzer integrierten sie in ihren "Atlantikwall" und bauten sie zu einem Flugabwehr-Stützpunkt aus. So wurde Royan zum Ziel der Alliierten. 1945 wurde die Stadt von Bomben fast vollständig zerstört.
Die französische Nachkriegs-Regierung beschloss, auf den Trümmern des ehemals glanzvollen Belle-Epoque-Seebades ein "Labor der urbanen Recherche" zu errichten.
So entstand hier in den 50er Jahren am Reissbrett ein faszinierender Freilichtpark moderner Architektur. Noch heute kündet die weisse Stadt von Hunger nach Neuanfang und Zukunft. Die Entwürfe zeigen Einflüsse von Le Corbusier und Oskar Niemeyer. Hier ist es aufgeräumt, luftig, elegant.
Das markanteste Gebäude der Stadt ist die Kathedrale Notre Dame von Guillaume Gillet. Der Turm ist 60 Meter hoch. Das gesamte Gebäude ist ein statisches Wunderwerk aus Stahlbeton.
Der Schriftsteller André Malraux, ehemals auch Kultusminister in der Nachkriegsregierung von Präsident Charles de Gaulle, schrieb über die Kirche:
"Sei schweigsam, wenn du diese Kirche aus Beton betrittst.
Hier ist alles Elan, Strenge, Rohheit, nüchterne Schönheit.
Der Halbschatten singt das Unsagbare, das Göttliche, wechselhaft und beständig wie das Meer."
#Architektur #Fotografie
Heute haben wir das neue Rettungsschiff der Hilfsorganisation #SeaWatch beim Tag der offenen Tür im Hamburger Hafen besichtigt. Die #Sea-Watch-5 ist 12 Jahre alt, 58 Meter lang und bietet Platz für etwa 500 Menschen. Ursprünglich ist es ein norwegisches Versorgungsschiff für Windkraft- und Ölpattformen.
An Kränen hängen zwei Schnellboote, mit denen die Menschen aus dem Meer gerettet werden. Die Schnellbote sind wendiger und nicht so hoch wie das Hauptschiff. So lassen sich Menschen einfacher aus dem Wasser ziehen. Bei der Rettung hält sich das Hauptschiff in weiter Ferne auf, damit die Menschen in Panik nicht auf die Idee kommen, hinzuschwimmen, wenn ihnen die Bergung mit den Schnellbooten nicht schnell genug geht.
Die Crew nennt die Geretteten "Gäste". Die Männer kommen auf Deck unter Planen unter. Für Frauen und Kinder gibt es eine Gemeinschaftsschlafkabine. Hier finden etwa 60 Personen Platz. "Safe Space", wie die Crew sagt. Der sei dringend notwendig, denn Frauen und Kinder hätten die schrecklichsten Sachen auf der Flucht erlebt. Die Männer würden sich freuen, schnell wieder vom Schiff zu kommen. Nur die Frauen und Kinder nicht. Hier hätten sie endlich einmal Ruhe und Sicherheit.
Die Crew ist froh über ihre neuen Anti-Säure-Duschen. Denn viele "Gäste" kommen mit Verätzungen an Bord, da sie in ihren Booten in einem Gemisch aus Salzwasser und Benzin sitzen, wodurch sich ihre Haut ablöst.
Es gibt ein Krankenzimmer, wo die Ärzte und Pfleger - auch Dank Telemedizin - viel Not lindern können. Da die europäischen Behörden zwar keine Geflüchteten mehr aufnehmen wollen, aber auch nicht für etwaige Tote verantworlich sein möchten, werden sehr kranke Geflüchtete im Ernstfall zügig ausgeflogen. Danach melden sich allerdings immer sehr viele Menschen, die wegen Krankheit ebenfalls ausgeflogen werden möchten. "Verständlich", sagt ein Crewmitglied. "Aber viel Arbeit für die Ärzte, echte Kranke von Simulanten zu unterscheiden."
Die Kommando-Brücke ist nachts nur mit Rotlicht beleuchtet. Damit die Augen der Crew nicht vom grellen Licht geblendet werden. Die Mannschaft braucht all ihre Sehkraft, um mit dem Fernglas das Meer nach Flüchtlingsbooten abzusuchen.
Manchmal finden sie die Boote Dank der Frontex-Drohnen, die über den Menschen in Seenot kreisen. Wenn Seawatch die Drohnen in der Ferne ausmacht und dann #Frontex anfunkt und fragt, ob es da ein Problem gibt, sagt Frontex oft: "Da ist nix, fahrt weiter." Und wenn Seawatch dann an den Booten ankommt, sagen ihnen die Leute: "Ach, die Drohnen? Die kreisen schon seit Tagen über uns."
Ein Crewmitglied sagt: "Ich kann akzeptieren, dass Menschen eine andere Ansicht zu Flüchtlingspolitik haben als ich. Aber dass sie den Menschen beim Ertrinken auf ihren Drohnen-Monitoren zuschauen, das kann ich nicht begreifen."
#Hamburg #RegugeesWelcome
@plants group
("Ancient Astronaut Theories", Solaris City, 3021 A.D.)